GIGER MD® bei Spina bifida
Vorkommen / Ursachen

Spina bifida ist ein Geburtsschaden, der häufig schwere Auswirkungen auf die Betroffenen hat. Erfahren Sie hier mehr zu Ursachen, Symptomen und Behandlung!

Vorkommen / Ursachen

Spina bifida stammt aus dem Lateinischen und bedeutet gespaltener Rücken. Hierbei handelt es sich um einen Geburtsschaden, der die Wirbelsäule und das Nervensystem in Mitleidenschaft zieht. Die Rückenwirbel und das Rückenmark werden nicht richtig ausgebildet und muss daher in den meisen Fällen sofort operiert werden. Langzeitfolgen äussern sich meist in Form von geschwächten oder gelähmten Beinen und Schwierigkeiten mit Stuhlgang und Blasenkontrolle.                      

Bei der Meningomyelozele kommt es, bedingt durch eine Spaltung von Haut, Wirbelbögen und Gehirnhaut, zu einer Hervorwölbung von Nervenwurzeln und Rückenmark in Form eines Bruchsacks (Zele oder Hernie). Führt diese Schädigung nur zu einer leichten Vorwölbung ohne Bildung eines Bruchsacks, nennt man dies eine Myelozele. Diese betrifft vorzugsweise den Steissbeinbereich (Lumbosakralbereich). Dabei ist der Wirbelkörper und die Haut über dem Rückenmark nicht ausgebildet, es kommt zum offenliegenden Rückenmark mit der Gefahr des Aufstaus von Nervenwasser (Liquor) und Ausbildung eines Hydrocephalus.

Die hierbei auftretenden symmetrischen oder asymmetrischen Lähmungen verursachen oft fortschreitende Fussdeformitäten wie Spitz-, Klump- oder Hohlfuss. Sie sind stets mit Sensibilitätsausfällen und häufig mit Blasen-Mastdarm-Störungen verbunden. Je nach der Höhenlokalisation der Rückenmarkschädigung kann ein teilweises oder komplettes Querschnittsyndrom bzw. ein sogenanntes Kaudasyndrom (Cauda equina ist der nach unten verlängerte Abschnitt des Rückenmarks) vorliegen.

Bildet sich bei einer Spaltung von Wirbelbögen und Hirnhaut (Dura) nur ein Bruchsack aus der Gehirnhaut, ohne Ausstülpung von Nervenwurzeln oder Rückenmark, bezeichnet man dies als Meningozele.

Machen diese Fehlbildungen keine Symptome, spricht man von einer Spina bifida occulta. Über dieser Missbildung sind die Weichteile geschlossen. Sie wird im Röntgenbild als Spalte eines oder mehrerer Dornfortsätze erkannt. Meist kommt es nicht zu neurologischen Ausfällen. In manchen Fällen findet man Hautveränderungen über der Fehlbildungstelle, wie eine besonders starke Behaarung, Blutschwämmchen oder Lipome (gutartige Geschwulste aus Fett). Eine Spina bifida aperta liegt dann vor, wenn durch die Fehlbildungen neurologische Symptome wie Zeichen einer Querschnittlähmung in Form von beidseitigen Lähmungen, Blasenstörungen und Taubheitsgefühlen verursacht werden.

Unmittelbar nach der Geburt werden grössere Fehlbildungen in der Regel sofort bemerkt, die symptomlosen können später teilweise verantwortlich sein für Rückenschmerzen, meistens werden sie eher zufällig erkannt.

Hydrocephalus (Störung des Gehirnwasserkreislaufes) ist griechisch und heisst Wasserkopf. Ein Wasserkopf entsteht, wenn die Flüssigkeit, in der unser Hirn schwimmt, nicht ungehindert zirkulieren kann. Es gibt immer eine gewisse Menge Flüssigkeit, die in und um unser Hirn zirkuliert. Normalerweise wird sie absorbiert – als ein Teil ganz normaler Körperfunktion. 

Das Baby mit Hydrocephalus leidet an einer Störung, die diese Absorption verhindert, und demzufolge sammelt  sich im Schädel die Flüssigkeit immer mehr an. Nötigenfalls wird in den Kopf ein Ventil eingeführt, um diese Blockierung zu beheben und die überschüssige Flüssigkeit abzuleiten. Dadurch werden die Voraussetzungen für eine altersgemäße Entwicklung geschaffen. Ein solcher Wasserkopf tritt bei 80% der Spina-bifida betroffenen Kinder als Folgeerscheinung auf. In einigen Fällen treten ausserdem Anfalleiden auf. Ein Hydrocephalus kann auch durch Fehlbildungen und Tumor entstehen.

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